Streetkick gegen Homophobie – Wolfsburg ist bunt!

Am Samstag, den 01.09.2018 fand der Streetkick gegen Homophobie von 10-16 Uhr am ZOB statt – eine gemeinsame Aktion vom Fanprojekt Wolfsburg und der VfL Wolfsburg Fußball GmbH. Auf einem Straßenfußball-Court traten insgesamt neun Teams in zwei Gruppen gegeneinander an. Im Finale spielten die Mannschaften „3 Wölfe“ und „JUSOS“, wobei sich das Geflüchteten-Team „3 Wölfe“ durch einen knappen 1:0-Erfolg den Turniersieg holte. Der dritte Platz ging an das Team „Holzköpfe“, die sich mit 6:5 gegen das Team „Jugendförderung“ durchsetzen konnten. „Wir sind mit der Veranstaltung absolut zufrieden. Viele Leute sind hier, denen es am Herzen liegt, gegen Diskriminierung vorzugehen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg dieses Zeichen in der Stadt setzen können.“, berichtet Antje Arnds vom Fanprojekt der Stadt Wolfsburg. Der Gedanke, der hinter dem Turnier steht, wurde dabei von allen Teilnehmern gelebt. Zwar wurde im sportlichen Sinne gegeneinander gekämpft und jedes Team war mit Ehrgeiz dabei. Am Ende zollten die Teams einander aber  vor allem Respekt und standen für eine gemeinsame Sache: Wolfsburg ist bunt! Schließlich war es die erste öffentliche Veranstaltung gegen Homophobie in Wolfsburg. Dank der tollen Unterstützung des „OFC Wolfsblut“, die im Turnierverlauf zwar „nur“ einen Punkt geholt haben, und dennoch 150 Prozent auf den Rängen gaben, wurde der Streetkick nicht nur sichtbar, sondern auch unüberhörbar. „Ein Teil von uns konnte nicht nach Leverkusen fahren, stattdessen wollen wir hier jetzt ein Zeichen setzen gegen  Ausgrenzung, gegen  Diskriminierung, gegen Homophobie und gegen veraltete Vorurteile. Das ist eine richtig gute Veranstaltung und wir sind mit vollem Einsatz dabei.“, erklärt Marcel Otte vom VfL-Fanclub Wolfsblut.
Das Onkel Emma (Queeres Zentrum aus Braunschweig), die Aids Hilfe Wolfsburg sowie die QFF (Queer Football Fanclubs) waren ebenfalls dabei und mit einem Info-Stand vertreten. Dadurch bot sich Bürger*innen die Möglichkeit niedrigschwellig Kontakt aufzunehmen und die jeweiligen Angebote kennenzulernen. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal herzlich für eure Teilnahme und das Engagement bedanken!
Insgesamt war es eine tolle Veranstaltung und ein weitere
r wichtiger Schritt, um Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzuwirken sowie Vielfalt und Diversität zu fördern. „Wir machen hier mit, weil wir ein Zeichen für Vielfalt und gegen Homophobie setzen wollen. Es ist ein super Turnier, herrliches Wetter, super klasse Leute machen mit. Ich hoffe, dass wir einen kleinen Teil dazu beitragen konnten, dass Wolfsburg toleranter und ein bisschen bunter wird.“, so Ahmede Metsahel von den JUSOS Wolfsburg.

 

#Vielfalt – Streetkick gegen Homophobie!

Gemeinsam ein Zeichen für Vielfalt und Diversität und gegen Homophobie und Ausgrenzung setzen – beim Streetkick gegen Homophobie am 1. September 2018 von 10 – 17 Uhr am ZOB (Porschestraße 1, 38440 Wolfsburg) in Wolfsburg. Es handelt sich hierbei um eine gemeinsame Sportveranstaltung vom Fanprojekt Wolfsburg (Stadt Wolfsburg) und der VfL Wolfsburg Fußball-GmbH. Kapitänin der VfL-Frauen, Nilla Fischer, geht mit bestem Beispiel voran und führt die Double-Siegerinnen seit mehr als einem Jahr mit einer Regenbogenkapitänsbinde auf das Feld. Darüber hinaus war sie 2017 Botschafterin des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Niedersachsen-Bremen. Zu diesem Streetsoccer-Turnier möchten wir Fanclubs, Fußballmannschaften und Organisationen einladen und deren Solidarität und Unterstützung durch die Teilnahme verdeutlichen. Die Veranstaltung soll von einem kleinen Bühnenprogramm sowie Informationsständen begleitet werden. Der Streetkick gegen Homophobie ist als ein wichtiger Schritt in der Antidiskriminierungsarbeit des Fanprojekt Wolfsburg und der VfL Wolfsburg Fußball-GmbH zu sehen und soll sensibilisieren als auch Vorurteile abbauen.

Habt ihr Lust beim Streetkick gegen Homophobie als Turnier-Mannschaft mitzuwirken und aktiv ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz im Fußball zu setzen? Dann meldet euch mit einem eigenem Turnier-Team per Mail bis zum 19.08.2018 an. Die Mannschaften setzen sich aus drei Feldspieler*innen (+ Ersatzspieler*innen) zusammen.

Rückblick – „Fußball trifft Geschichte!“ – U18-Tour nach Leipzig

Unter dem Motto „Fußball trifft Geschichte!“ sind wir am 05.05.2018 zum Auswärtsspiel bei RB Leipzig gefahren. Als Auftakt unseres langen Tages stand die Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals auf dem Programm. Das „Völki“ wurde am 18. Oktober 1913 eingeweiht und erinnert an die Völkerschlacht bei Leipzig. Mit großer Begeisterung (und einigen Verschnaufpausen) haben wir die insgesamt 500 Treppenstufen erklommen und uns in luftigen 91 Metern einen grandiosen Überblick über Leipzig verschafft.
Anschließend ging es zur Red Bull Arenadort stand die wichtige Partie RB Leipzig gegen unseren geliebten VfL Wolfsburg an! Der Spielverlauf (4:1) war natürlich alles andere als zufriedenstellend, sodass wir ohne Punkte aber mit reichlich Enttäuschung im Gepäck die Heimreise angetreten sind.
Gegen 22 Uhr sind wir dann in Wolfsburg an der Volkswagen Arena angekommen. Trotz des enttäuschenden  Ergebnisses hatten wir eine tolle U18-Fahrt!

Wir sehen uns in der nächsten Saison bei der nächsten Tour!

 

„Fanszenen Deutschland“ mobilisieren gegen PAG (Faszination Fankurve)

„Fanszene Deutschland“ mobilisieren gegen PAG

Im Mai soll in Bayern ein neues Polizeiaufgabengesetz (PAG) verabschiedet werden. Bundesweit waren in zahlreichen Fankurve bereits Plakate gegen das neue Gesetz zu lesen. Nun hat der „Fanszenen Deutschland“-Zusammenschluss eine Stellungnahme zum PAG veröffentlicht.

Spruchband der Ultras Nürnberg gegen das PAG.<br />Bild: Faszination-Nordkurve.de

Spruchband der Ultras Nürnberg gegen das PAG.
Bild: Faszination-Nordkurve.de

Darin wird erklärt, warum das PAG auch von Fanszenen, die nicht aus Bayern kommen, kritisiert wird. Die deutschen Fanszenen befürchten, dass das neue PAG Signalwirkung für andere Bundesländer haben könnte. Die Fanszenen haben zudem Angst, dass Fußballfans schnell die Leidtragenden des neuen Gesetzes werden könnten, wenn sie zu Auswärtsspielen nach Bayern reisen. (Faszination Fankurve, 28.04.2018)

Auch die Fans von 1860 München positionierten sich beim letzten Heimspiel gegen das PAG.<br />Bild: muenchnerloewen.de

Auch die Fans von 1860 München positionierten sich beim letzten Heimspiel gegen das PAG.
Bild: muenchnerloewen.de

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Fanszenen Deutschland:Neues Polizeiaufgabengesetz in Bayern stoppen!!!
Mit Sorge blicken wir als Fußballfans derzeit auf die bayerische Politik. Voraussichtlich im Mai will die dortige Landesregierung über ein neues Polizeiaufgabengesetz (PAG) abstimmen. Die Gesetzesnovelle beobachten wir bundesweit mit großer Skepsis. Wir befürchten: Das Gesetz könnte für andere Bundesländer Signalwirkung haben – und es wird uns auch als Fußballfans betreffen.

Plakat auf der Nordtribüne in Fürth gegen das PAG.<br />Bild: spvgg-fuerth.com

Plakat auf der Nordtribüne in Fürth gegen das PAG.
Bild: spvgg-fuerth.com

Um was geht es?
Das Gesetz soll die Befugnisse der Polizei in Bayern massiv erweitern. Konkret führt der derzeitige Entwurf den Begriff der sogenannten „drohenden Gefahr“ ein. Das bedeutet: Sobald die Polizei vermutet, dass eine Person zukünftig Straftaten begehen könnte, kann sie umfassende Maßnahmen einleiten. Dafür muss man in der Vergangenheit keine Straftaten begangen haben. Faktisch stellt das neue Gesetz jeden Bürger unter Generalverdacht. Geht es so durch wie derzeit geplant, hätte die Polizei in Bayern nahezu grenzenlose Befugnisse.
• Die Polizei dürfte auf reinen Verdacht Orts-, Aufenthalts-, und Kontaktverbote aussprechen.
• Die Polizei dürfte auf reinen Verdacht elektronische Fußfesseln gegen mögliche „Gefährder“ aussprechen.
• Die Polizei dürfte auf reinen Verdacht die Telekommunikation anzapfen – und das zum Beispiel auch in eigentlich verschlüsselten Nachrichten und Chats.
• Die Polizei dürfte auf reinen Verdacht Postsendungen abfangen.
• Die Polizei dürfte in Echtzeit Kameradaten auswerten und die Leute auf den Aufnahmen identifizieren. Zudem sollen Einsatzkräfte mit sogenannten „Bodycams“ ausgestattet werden.
• Die Polizei hätte die Möglichkeit, beispielsweise über Drohnen, Videos von „Verdächtigen“ zu filmen, ihre Handydaten zu speichern oder ihre Telefon- und Internetverbindungen zu kappen.
• Die Polizei dürfte nicht mehr nur Maschinengewehre und Handgranaten einsetzen, sondern auch Sprenggeschosse, die aus Schusswaffen verschossen werden können.

Spruchband beim Heimspiel gegen Real Madrid in der Südkurve München zum Thema. <br />Bild: privat

Spruchband beim Heimspiel gegen Real Madrid in der Südkurve München zum Thema.
Bild: privat

Was geht uns das an?
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass das Gesetz bundesweit Schule machen könnte. Heute Bayern, morgen Deutschland. Andere Bundesländer, wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, sollen bereits über die Einführung ähnlicher Gesetze nachdenken.Hinzu kommt, dass wir als Fußballfans nahezu alle vom neuen PAG betroffen sind. Auch Fans aus anderen Bundesländer spätestens dann, wenn sie selbst zu Auswärtsspielen nach Bayern reisen. Schon jetzt treten die Einsatzkräfte hier häufig aggressiver auf, als in anderen Bundesländern. Wir fragen uns: Wie wird das erst mit den erweiterten Befugnissen sein? Schließlich macht das Bayerische Innenministerium gar keinen Hehl daraus: Der Begriff der „drohenden Gefahr“ soll nicht nur auf dem Gebiet der Terrorabwehr gelten. Bedeutet konkret: Auch wir als Fußballfans werden früher oder später unter die Kategorie potenzieller Gefährder fallen. Nicht weil von uns tatsächliche Gefahr ausginge, sondern weil die Polizei in uns „drohende Gefahr“ ausgemacht haben will. Noch ist zudem völlig unklar, wie weit das bayerische Gesetz tatsächlich reichen würde. Wenn eine Mannschaft aus einem anderen Bundesland in den Freistaat reist – dürfte die Bayerische Polizei dann möglicherweise auch die Handys der Gästefans anzapfen? Geht das neue Gesetz in Bayern durch, wäre die Büchse der Pandora hin zum Polizeistaat tatsächlich geöffnet.

Aktion der FCA-Fans gegen das neue Polizeiaufgabengesetz.<br />Bild: original1907.de

Aktion der FCA-Fans gegen das neue Polizeiaufgabengesetz.
Bild: original1907.de

Uns ist natürlich bewusst, dass wir als Fußballfans in Deutschland – mit Ausnahme der bayerischen Szenen – nur indirekt Einfluss auf die Politik im Freistaat nehmen können. Es ist uns daher wichtig ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Das Thema ist von zu großer Bedeutung und Signalwirkung, um es nur regional auszufechten. Wir fordern deshalb: Neues Polizeiaufgabengesetz stoppen!Die Fanszenen Deutschlands

April 2018

 

Quelle: Faszination Fankurve (28.04.2018). Online im Internet: https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Fanszenen-Deutschland-mobilisieren-gegen-PAG-mobil&folder=sites&site=news_detail&news_id=18180